K - Magazin der Kaffeehäuser 2020 - 03

K 6 P eter Hanke geht mit gutem Bei- spiel voran und ein paarmal in der Woche ins Kaffeehaus, um seineTermine dort abzuwickeln. Drei bis vier Tassen Kaffee trinkt er amTag: „Ich zähle nicht mit. Mir ist wichtiger, zu genießen“, erzählt der Stadtrat des Schlüsselressorts für Finanzen, Wirtschaft,Digitalisierung und Internationales. Gemeinsam gegen die Krise. Corona hat die Wirtschaft gegenüber dem Vorjahr einbre- chen und die Zahl der Arbeitslosen steigen lassen. Wir erleben eine Rezession histo- rischen Ausmaßes. Die Pandemie hat einen Ausfall der Konsumnachfrage mit sich ge- bracht und Wertschöpfungseinbußen bei Tourismus, Verkehr, Handel, persönlichen Dienstleistungen sowie Kunst und Unterhal- tung gezeigt. Da geht Erholung nur langsam und schleppend. Stadtrat Peter Hanke blickt dennoch optimistisch in die Zukunft. K: Im Rahmen der Corona-Hilfspakete werden Milliarden Euro in die österreichische Wirtschaft gepumpt. Waren die bisherigen Maßnahmen erfolgreich? Peter Hanke: Die Stadt Wien hat schnell re- agiert und ein 200 Mio. Euro schweres Coro- na-Hilfspaket als Unterstützung für die Wie- ner Wirtschaft sowie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bereitgestellt. Zusätzliche 200 Mio. Euro werden in das Wiener Ge- sundheits- und Sozialsystem investiert. Denn Wien lässt sich nicht von Corona ausbremsen. Mit unseren Wirtschafts- und Arbeitsmarkt- paketen setzen wir alles daran, dass unsere Bevölkerung durch die schwere Zeit kommt, und wir als Stadt bald wieder an unsere Er- folge vor Corona anschließen können. Gegenpo . H nke steht zur betriebsfreund i- heren Registrierungs- pf i ht und h t ni hts von einer Vorver egung der Sperrstunde. K: Es gab den Gastro-Gutschein.Welche Maßnah- men erscheinen Ihnen noch wichtig, um Impulse für die Zukunft zu geben? Hanke: Der Gastro-Gutschein war mit Sicherheit eine sehr gute, vor allem aber eine schnelle Hilfe für die Gastronomie. Mit die- ser Aktion konnten wir die Wiener Gastro- Szene nachfrageseitig unterstützen sowie Arbeitsplätze langfristig sichern. Immerhin sind rund 60.000 Menschen in Wien in der Gastronomie- und Kaffeehausbranche beschäftigt. Jetzt gilt es dranzubleiben und gemeinsam Ideen zu erarbeiten, wie wir in den nächsten Monaten die Gastronomie am Laufen halten. Ein erster Schritt dahin ist die inWien lancierte Registrierungspflicht in der Gastronomie. Damit kann die Ausforschung von Kontaktpersonen bei Coronavirus-Infek- TEXT URSULA SCHEIDL FOTOS BUBU DUJMIC Wien kommt im internationalen Vergleich wirtscha†lich gut durch die Krise. Allerdings war die Gastronomie härter betroŠen als andere Branchen. Stadtrat Peter Hanke über notwendige Förderungen und Zukun†sstrategien. STOLZ AUF unsere Betriebe tionen erleichtert werden. Eine weitere Maß- nahme ist die Novelle des Gebrauchsabgabe- gesetzes. Damit ermöglicht die Stadt Wien, bestehende Sommer-Schanigärten auch über denWinter offen halten zu können. K: Die heimische Gastronomie und der Tourismus leiden mehr als andere Branchen unter der Pande- mie.Wie können Unternehmer überleben? Hanke: Die Stadt Wien hat 39 unterschied- liche Förderungen und Unterstützungen auf den Weg gebracht. Mit bis zu maximal 50.000 Euro pro Hotelbetrieb fördert die Stadt Wien Kosten für Buffet, Getränke, Marketing, Werbung und externe Dienst- leistungen. Diese Finanzierung kann man seit 1. Oktober über die Wirtschaftsagentur Wien beantragen.

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